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Anonymous: Und wieder eine Bulldog auf der Rennstrecke (Fotos im Album) (Montag 27. August 2007, 21:03)

Hallo Freunde!
Am 25.08.2007 hatten die Fahrlehrer, zu einem Wochenende der ganz besonderen Art, auf die Rennstrecke Peenemünde geladen. Um 08:00 Uhr haben wir uns getroffen. Dann wurden die Sachen in einem Transporter verstaut, damit wir uns ganz entspannt Richtung Peenemünde aufmachen konnten.
In Peenemünde angekommen, wurden dann die Zelte aufgebaut und um 13:00 Uhr ging es dann zur Einweisung. Danach habe ich mir dann gleich, schnellstmöglich ein weißes Dreieck an meiner Bulldog anbringen lassen, was zum Befahren der Strecke berechtigt. War schon richtig aufgeregt. Aber vor dem Fahren auf die Rennstrecke, hatten 57 Männer als auch Frauen noch einige Übungen aus der praktischen Fahrausbildung (jedoch stark verändert) zu absolvieren. In Gruppen eingeteilt, ging es dann an den Start zum ersten Teil:
1. Fahren in einer begrenzten Gasse so langsam wie möglich
- überfahren der Seitenlinie = 0 Punkte
- Fuß abgesetzt = 0 Punkte
- zu schnell = pro Sekunde = 1 Punkt Abzug im Gegenzug = 1 Punkt Plus

2. und 3. Bremsen aus einer Geschwindigkeit 50 km/h und 70 km/h (kein ABS)
- Blockieren je eines Rades = je 1 Punkt Abzug
- runter schalten = 1 Punkt Abzug
- überfahren der Linie = 0 Punkte

4. Kegelfahrt enge Kegel, so langsam wie möglich
- die Bewertung war analog Übung 1. zuzüglich 0 Punkte für ausgelassenen Kegel

5. Kegel so schnell als möglich (die Schwierigkeit, Kegelabstand ist unterschiedlich)
- hier Bewertung bei der Schnelligkeit nachtürlich umgekehrt.

6.und 7. Ausweichen eines Hindernisses mit und ohne Bremsen
- Abzüge gab es hier für Kegel umreißen oder nicht rechtzeitiges wider zurückkehren auf die
alte Fahrspur (Achtung Gegenverkehr)

War jedenfalls echt Anstrengend wie Ihr Euch gewiss vorstellen könnt. Anschließend sollte es dann mit dem geführten Renntraining losgehen. Jedoch kam es nicht mehr dazu, da unsere Zeit durch 2 schwere Unfälle auf der eigendlichen Rennstrecke aufgefressen war. Naja Pech dachte ich, Hauptsache die Jungs werden wieder. Wie sich dann aber herausstellte, war dann noch für 1 Stunde die Rennstrecke für freies Training geöffnet. Also rauf auf die Dogge und ab zum Start. Kurzer Blick durch den Streckenwahrt - ah Dreieck vorhanden - o.k. Aber dann kam es die alles entscheidene Frage - Na, Streckenneuling - kurzes Überlegen und schon schüttelte der Kopf ganz von allein. Na dann, Ampel auf Grün, kurzer Blick nach Rechts, keine Maschiene im Anflug, Dreh am Gasgriff und los gings. Das war vieleicht ein geiles Gefühl. Mehr will ich grnicht ausholen, denn wer es nicht erlebt hat, kann es schwer nachvollziehen. Es gibt keine Worte das zu beschreiben. Nach ca. 20 Min war dann bei mir das erste mal Pause angesagt. Also links raus in die Boxengasse und Raus. Im Fahrerlager bin ich dann mit einem von den Jungs, mit den Heizdecken auf den Rädern (Rennmaschienen - ins Gespräch gekommen und hab dann so einige Tips bekommen. Unter anderem den, nie in den Rückspiegel zu schauen. Warum!? Es ist ein erschreckendes Gefühl beim anbremsen in eine Kurve zu sehen wie jemand mit ner Rennmaschiene mit 240 km/h dann auf einmal angeflogen kommt :!: Hilfe Angst, Zappel, wo fahr ich hin. Wieder nach vorn geschaut, Bremspunkt verpasst, den anderen verunsichert und mich selbst :!: :?: Also einfach Deinen Stiefel durchfahren.
Mutig mit umgeklappten Spiegeln und noch so einigen Tips reicher, und einem freundlichen - Versuchs einfach mal - ging es dann nochmals auf die Strecke. Jau, und siehe da es hat wirklich was geholfen. Vieles ist jedoch denke ich eine Sache des Vertrauens und des Kopfes. Kurz vor 18:00 Uhr dann erneute Ausfahrt in die Boxengasse und stolz wie Bolle. Vor allem über die Reifen, die so nie wieder aussehen werden. (Meine, schwarzen Tränen des Glück) Abends war dann noch Siegerehrung und gemütliches ausklingen des Tages. Morgens um 8:00 Uhr war dann die Nacht zu Ende. Wecker hätte ich nicht stellen brauchen, denn um die Zeit öffnet die Strecke. Unsere Freunde mit den Heizdecken wollten noch die eine Stunde nutzen, bis wir mit dem geführten Fahren dran waren. Um 9:00 Uhr gings dann los. Blauer Kreis für den Streckenneuling ans Moped. o.k dachte ich! Nun war aber die Neulingstruppe voll, da dort auch die Frauen mitfuhren und so erinnerte man sich daran, dass ich ja schon gestern auf der Strecke, nicht schlecht unterwegs war. Also -Gelb- neben -Blau- geklebt.
Ah hochgearbeitet, da hab ich wohl noch Zeit bis wir losfahren!?. Ab ins Fahrerlager, was trinken. Dann kam ich zurück und die Truppe-Gelb war weg. So stand meine Dogge nun zwischen den -Orangenen-. Oh, noch ne Gruppe höher. Also allen Mut zusammengenommen und los gings. Instruktor vorneweg und dann die Dogge und 09 andere Heisssporne. Erste Runde vorbei also raus und hinten an und so ging es dann immer weiter aber auch von Runde zu Runde immer schneller ah erster nimmt die Ausfahrt, weil Lücke gerissen. Dann Nr.2 ah nur noch einer vor mir und dem Instruktor. Und plötzlich Das, was in einem Instruktorenrennen verboten ist!! Eine MZ 1000 GS auf der Geraden an mir vorbei und ich Ihm zugedroht, weil es war auch keine Lücke da. Hm, na egal. Das zieht eine Aussprache nach sich. Nun Rote Flagge, und runter von der Strecke. Und nun kommt es. Er Kommt auf mich zu und sagt mir. Ich hab das hinter Dir nicht mehr ausgehalten, dass Ding mach son Druck, den hab ich jedesmal wenn Du aus der Kurve Rausbeschleunigst der Helm wackelt und ich anfing Kopfschmerzen zu bekommen. Eh Jungs gibts das! Ich war so stolz wie Bolle, meine Dogge in der höhsten Instruktorengruppe. Es gibt nur noch zwei weitere Gruppen Grüner Punkt = Fortgeschrittene und Gelbes Viereck = Rennmaschienen.
Ich fand es war durchaus ein Super, Super............... Wochenende und ich habe bei weitem noch nicht alle meine Eindrücke geschildert.
Ach ja Wölfsche bin übriegens nicht an die Reifenkante gekommen, aber fast! Kann Dich jetzt noch viel mehr verstehen :!: :!: :!: :!:

Also hoffe es hat Euch ermutigt auch mal auf ne Strecke zu gehen, und ich kann nur allen empfehlnen mal geführtes Fahren mitzumachen. Egal ob Blau oder Orange. Man lernt echt das Kurvenfahren.
Hätte nicht gedacht das das Instruktorenfahren so klappt, aber es geht kurioser Weise. Sicher auch deshalb, weil man egal wo man mitfährt irgendwann ein Loch reißt und raus muß. Und auch ich hätte irgendwann ein Loch gerissen und wäre raus. (z.B. R1 und Dogge) Es ist nichts passiert und ich glaube nur , tödlich ist Selbstüberschätzung. Also Mut und Versucht es auch mal. Ich bin jedenfalls Hip und Wech und auf alle Fälle nächstes Jahr wieder auf der Piste :!:

Mokelito: (Dienstag 28. August 2007, 07:05)

Moin,
ein schöner Bericht!!! Klasse zu lesen! Und schon wieder ein Stuhlkissen durchgescheuert - vom aufgeregtem hin- und her rutschen!!!

Mike

Luzy: (Dienstag 28. August 2007, 07:43)

Schliesse mich Mokelito an...das klingt total aufregend! Was mich noch interessieren würde wäre ob du die Rechtskurven genau so wie die Linkskurven fahren konntest ohne mit dem Krümmer aufzusetzen?

Anonymous: (Dienstag 28. August 2007, 08:20)

Gut erkannt Verena! Das ist z.B. eine Sache, die auch der schon genannte MZ Fahrer hinter mir sofort gesehen hat. Er hat mich nämlich gefragt, warum ich in der Bunkerkurve die (schnellste Kurve und rechts) immer mehr an den gefährlichen Grünstreifen ranflog. Tja, ich konnte zu der gefahrenen Geschwindigkeit keine weitere Schräglage aufbauen und mußte sogar schon Gas rausnehmen. Gerade in der Kurve war es wichtig die Geschwindigkeit nach der Kurve mitzunehmen und so glaube ich, dass ich bei noch höherem Tempo, dann irgendwann eine Lücke gerissen hätte. Die Dogge ist wie schon gesagt eben keine Rennmschiene, aber ich bin stolz auf Sie, mit nur 65 PS unter Maschienen bestanden zu haben, die mindestens das doppelte an Leistung aufweisen. Vieleicht wäre auch noch ein wenig mehr Schräglage gegangen. Ich weiß es nicht? Für die Sache reichte es aus und für einen dünnen Reststreifen von 0,5 mm zum Reifenrand! Übriegens in der Kurve hat es auch die beiden genannten schweren Unfälle gegeben. Alle langsameren Rechtskurven konnte man gut mit dem Druck der Bulldog kompensieren. Sprich ich bin eben eine andere Linie gefahren. Wen es interessiert die Strecke und weitere Infos findet Ihr unter www.pmv-motorsport.de . Ich glaube mit dem Krümmer sollte man nich probieren aufzusetzen. Wenn ess passiert, o.k. Solange es beim schrabseln bleibt gut. Sollte sich dazu aber eine Bodenwelle gesellen, dann könnte es schnell Heickel werden und das Hinterrad kriegt Luft. Was das bedeutet ist dann schnell klar. So Verena dann noch schnell das. Solltest Du Dich auch mal trauen noch ein Tip. Beende immer vor einer Kurve das runterschalten (schon da mallst Du schwarze Striche auf den Beton und erschrickst das erste mal gewaltig) In der Kurve wäre das gefährlich (wie mit der Hinterradbremse bremsen). Auch Zwischengas hilft nicht. Habe da einige Leute in brennsligen Situationen gesehen. Dann lieber rollen lasse und einen größeren Bogen nehmen. Also ich merke ich werde schon wieder ziemlich lang, aber heute is Dienstag und ich fahre immer noch.

Also Hand zum Gruß



Jörg

Bernd: (Dienstag 28. August 2007, 09:10)

Hallo Jörg
Schließe mich den anderen an. Das ist ein schöner Bericht und macht Lust selbst mal so was zu machen.
Da bist du ja voll auf deine Kosten gekommen.

Gruß Bernd

Luzy: (Dienstag 28. August 2007, 11:36)

Vielen lieben Dank für deine ausführliche Erklärung Bulli,

ich mag es, wenn etwas gut erklärt wird. Da spielt die Länge absolut keine Rolle! Jedenfalls sind bei mir alle Fragen beantwortet.

Jetzt mache ich erst mal noch mein Aufbau - Sicherheitstraining und im nächsten Jahr...wer weiß,grins!

Axman: (Dienstag 28. August 2007, 14:46)

Hi Verena,

eine interessante Frage hast du da gestellt... Mal ganz unabhängig von der Dogge - die ohne progressive Federn garantiert zur Unzeit mit dem Krümmer aufsetzt - gibt es tatsächlich Linkskurven-Könner und Rechtskurven-Könner...kaum jemand kann beides gleich gut (ausser Rossi und Co.)
Schon zu Offroad-Zeiten konnte ich linksrum fast mit dem Lenkerende eine Furche in den Sand ziehen (na ja, fast.. :wink: ) rechtsrum aber noch nicht mal ansatzweise...und trotz fleissigstem Training hat sich das zwar verbessert aber nie grundlegend geändert..

Jetzt könnten wir einen neuen thread aufmachen : "Wierum kommst du besser.." :lol:

Grüße aus dem Sauerland

vom Axman

Mokelito: (Dienstag 28. August 2007, 14:51)

Ich auch noch mal mit einer Frage:

ist Dein Fahrwerk original oder modifiziert? Wenn ja, was hast Du gemacht? Welche Reifengröße fährst Du?

Mike

Anonymous: (Dienstag 28. August 2007, 16:24)

Hi Mike,
an meiner Dogge ist noch alles Original, außer der Abgasanlage "Cobra" und Spiegel.

Federn:
Vorne und Hinten Original. Wurden nur Vorne härter gestellt, aber nicht voll, sondern bis zur vorletzten Makierung (also 1 Ring ist noch zu sehen).

Bereifung:
Hinten: (Größe 170/60 ZR 17 -72W-) einen BT 21 :arrow: der übriegens als Bereifung sehr gut weggekommen ist.
Vorne: (Größe 120/70 ZR 17 -58W-) noch BT 14 :arrow: der übriegens sehr schlecht weggekommen ist und nach dieser Saison sowieso fällig wäre.
:idea: hab sogar ich gemerkt

Reifendruck:
nicht abgesenkt
An alle:
Als Nachtrag noch (hat bisher keiner gemerkt!?)
Mir ist aufgefallen, da ich immer wieder nach Bildern zu dieser Veranstaltung schaue, dass es in meinem Beitrag eine augenscheinliche Unstimmigkeit geben könnte!
Siehe Öffnungszeiten und Streckenordnung = 9:00 Uhr
im Widerspruch zu meinen 08:00 Uhr :!: Es war den Tag aber so!

Ach ja wegen der angegebenen 95 db ist das auch nicht ganz so eng. Einige Maschienen sind dort von Hause aus schon über 95 db angereißt (z.B. Rennmaschienen), dann noch Pfeifchen raus, naja. (Mitnehmen sollte man Sie aber der Sicherheit halber).
Die dünne Auswahl an Bildern bitte ich zu entschuldigen, aber man fotografiert sich auf der Strecke schlecht selbst, so warte ich halt eben noch. Mal sehen was sich ergibt!

Gruß JM

Nobbi: (Dienstag 28. August 2007, 17:08)

Hallo Axman,

Ja die Rechts- und Linkskurven. Da war doch mal vor kurzem mal was in der Motorrad.
Ind Deutschland gibt es fast auschließlich Linkskurvenkönner. Die Rechtskurvenfahrer kommen z.B. aus England.

Hallo Bulli,



Federn:
Vorne und Hinten Original. Wurden nur Vorne härter gestellt, aber nicht voll, sondern bis zur vorletzten Makierung (also 1 Ring ist noch zu sehen).

Wird das auch so von den Trainern gesagt? Nach meiner Theorie wird durch reindrehen vorne nichts härter.
Es ändert sich nur die Fahrzeughöhe (Wird höher) . Härte kann sich nicht ändern, die hängt nur an der Feder.

Grüße
Nobbi


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